Höhenkoller

Höhenschäden - Höhenakklimatisation

Höhenschwindel:
 

  • Blick nach oben, hinsetzen, sichern, ablenken und ruhig zureden. 


Höhenkrankheit:

Durch Doppelbelastung von körperlicher Tätigkeit (mehr Sauerstoffbedarf) und großer Höhe (weniger Sauerstoffangebot) bereits ab 3000 m für Höhenungewohnte, v. a. bei schnellem Aufstieg mit Seilbahn.
Als Ausgleich auf den geringer werdenden Sauerstoffpartialdruck reagiert unser Körper sofort mit stärkerer Atmung (Frequenz, Volumen), Gefäßerweiterung und steigendem Herzschlag.
Allerdings auch mit stärkerer Wasserabgabe durch Atmung und damit trockenen Schleimhäuten. Der Wasserbedarf steigt enorm an (Ausatmung, Schwitzen).

Langfristig ist der Körper in Grenzen anpassungsfähig. Es werden zum Beispiel mehr rote Blutkörperchen und Hämoglobin gebildet und damit der Sauerstofftransport verbessert.
Negative Folgen dieser Umstellung ist ein steigender Hämatokrit, das heißt, das Blut wird dicker. Auch das Gehirn arbeitet dadurch schlechter. Durch die schlechtere Durchblutung des Zentralnervensystems kommt es zu geistiger Trägheit
und “langer Leitung”. Auch noch möglich, nachdem man sich schon mehrere Tage in der Höhe aufgehalten hat. 
Die trockenen Atemschleimhäute werden stark beansprucht. 
Mit dem dickflüssigem Blut verschlechtert sich die Versorgung durch die Kapillargefäße - die Gefahr lokaler Erfrierungen nimmt zu.
Kleine Wunden heilen schlechter und müssen sorgfältig behandelt werden. Höchst selten können auch Netzhautmikroblutungen zu Sehstörungen führen.
 
 

  • Die Leistungsfähigkeit sinkt je 1500 m um 10 %
  • Die ersten Reaktionen sind schon zwischen 2000 m und 3000 m spürbar, je nach körperlicher   Konstitution
  • im Bereich über 3000 m dauert die optimale Anpassung schon bis zu mehreren Wochen
  • die empfohlenen Anpassungszeiträume liegen:

  • + ab  3000 m bei einer Übernachtung je 500 mH
    + bei 5000 m bei 2 bis 3 Wochen
    + ab  6000 m gibt es praktisch keine Erholung mehr
    + ab  7500 m gibt es nur noch Leistungsabfall, auch bei völliger Ruhe

Zeichen: 
  • Kopfschmerzen
  • Übelkeit
  • Erbrechen
  • Schwindel
  • Atem- und Pulsbeschleunigung
  • Schlaflosigkeit
  • Konzentrations- u. Koordinationsstörungen
  • Selbstüberschätzung
  • Euphorie
  • Reizbarkeit und Bewußtseinsstörungen
Hilfe: 
  • rast, süße Getränke, rascher Abstieg in tiefere Lagen, notfalls passiver Abtransport
  • Druckkammer vor Ort


Höhenlungenödem:

Wasseransammlung in den Lungenbläschen. Kritische Höhe ab 4000 m, sehr gefährlich, da am Anfang schwer erkennbar und Symptome leicht unterschätzt werden. Rapide Verschlechterung, oft nur einen Tag bis zum vollen Krankheitsbild, ohne Behandlung akute Lebensgefahr.
Risikofaktor:  - v. a. ungenügende Akklimatisation (zu schneller Aufstieg) und zu geringe Trinkmenge (Bluteindickung,).

Zeichen: 

  • Brodelnde Atmung und rasselnder Husten mit blutig - schaumigen Auswurf
  • Vorher oft Durchfälle und Erbrechen
  • geringe Urinmenge (dunkler Urin)
  • Infektion der oberen Luftwege
  • besondere Anstrengung
  • sinkender Appetit 
  • sinkende körperliche Leistungsfähigkeit
  • Unmittelbar vorher : Apathie und großes Schlafbedürfnis.


Hilfe:

  • Aufsetzen
  • schnellstmöglicher Abstieg in tiefere Lagen ( unter 2000 m)
  • Sauerstoffzufuhr, ca. 4 - 5 l/Minute
  • event. Medikamente: Diamox


Höhenhirnödem:

Veränderte Durchblutung und Drucksteigerung im Gehirn mit psychischen Veränderungen und Gleichgewichtsstörungen. Wesentlich gefährlicher als das Höhenlungenödem, deshalb auch durch Laien Gabe von Kortison. 

Hilfe: 

  • sonst wie bei Höhenlungenödem